Steuern wir auf eine U-förmige Erholung zu?
Während am Markt darüber diskutiert wurde, ob uns eine „V“- oder eine „W“-förmige Erholung erwartet, gehen wir eher von einem „U“-förmigen Aufschwung aus.
Es gibt einige Gründe, warum die Volkswirtschaften unserer Einschätzung nach nicht innerhalb von zwei Jahren in das gleiche Muster wie vor der Pandemie zurückfallen werden. Ausschlaggebend ist dabei nicht allein das Coronavirus, sondern die eigentliche Ursache liegt in dem durch Fremdfinanzierung verzerrten System vor der Pandemie. Es trug dazu bei, eine untragbar ungleiche Vermögensverteilung zu schaffen, die ihrerseits den Populismus und eine Umkehr des Globalisierungstrends befeuerte.
Wie immer in Krisenzeiten hat es seinen Grund, warum bestehende Trends verstärkt werden und sich neue Trends herausbilden. Die weltweite Finanzkrise war ein gutes Beispiel: Volkswirtschaften wurden geschwächt und erholten sich wieder, die parteipolitische Landschaft veränderte sich, einige andere bereits bestehende Trends verstärkten sich und neue entstanden. Der Aufstieg von sozialen Medien, Smartphones und Technologie setzte sich nach der Krise fort. Zum Teil wurde dies wahrscheinlich durch die günstigen Finanzierungskosten und das reichlich verfügbare Risikokapital begünstigt. Das Bankensystem musste jedoch eine Restrukturierung durchlaufen, in deren Zuge die Bilanzsummen reduziert und Personal abgebaut wurden.
Heftige wirtschaftliche Turbulenzen führen immer zu einem Wandel der Parteienlandschaft, denn neue Führungspersönlichkeiten behaupten, dass sie der Aufgabe besser gewachsen seien als ihre Vorgänger, und enttäuschte Wähler streben nach Veränderungen. Auch der langfristige Globalisierungstrend fiel der weltweiten Finanzkrise zum Opfer. Die aktuellen Forderungen, Arbeitsplätze ins eigene Land zurückzuholen, und die Verschärfung der Handelskonflikte sind ein Symptom dieses Phänomens. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Entwicklung der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA ein gutes Beispiel für die Einschätzung, dass die Konjunkturdaten (die sich von ihrem Tiefststand während der Lockdowns im März/April erholt haben) noch eine Weile benötigen werden, um wieder ihr Vorkrisenniveau zu erreichen.
Paul Brain, Head of Fixed Income, Newton Investment Management.
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