Diesen Monat verhängten die USA Zölle in Höhe von 25% auf chinesische Importe im Wert von 34 Milliarden US-Dollar, und nach einer Konsultationsphase stehen Einfuhrabgaben auf weitere chinesische Waren im Umfang von 16 Milliarden US-Dollar zur Debatte. Bisher scheinen sich die direkten wirtschaftlichen Folgen dieser Zölle noch in Rahmen zu halten. Die Metallexporte in die USA machen weniger als 3% der gesamten Ausfuhren aus (was selbst für Kanada und Mexiko gilt), und das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts dürfte durch die jüngsten Abgaben lediglich um 0,1% bis 0,2% geschmälert werden. Allerdings könnte Trumps Drohung, weitere chinesische Importe im Wert von 200 Milliarden Dollar mit Zöllen zu belegen, künftig stärkere Auswirkungen auf das Wachstum und das Kaufinteresse an Risikopapieren haben.
Die USA und China sind überwiegend binnenwirtschaftlich orientiert (die Exporte machen in den USA nur 10% und in China nur 20% des BIP aus). Allerdings verstärkt dieser exogene Gegenwind die politisch bedingte Konjunkturabschwächung in China, die dem Fokus Pekings auf die Entschuldung zuzuschreiben ist. Während der Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China weiterhin auf Wachstum hindeutet, signalisierte die PMI-Teilkomponente für die Export-Auftragseingänge bereits vor der letzten Zollrunde eine schwächere Handelsdynamik. Die Entscheidungsträger in Peking haben mittlerweile reagiert. So unterstützt die People’s Bank of China (PBoC) den Renminbi rhetorisch, und die jüngsten gezielten Senkungen des Mindestreservesatzes für Großbanken sprechen für einen differenzierteren Ansatz beim Schuldenabbau.
Die (wirtschaftlichen und geopolitischen) Spannungen zwischen den USA und China dürften noch längere Zeit Einfluss auf das Anlageumfeld nehmen, da der Markt die Situation nun allmählich einpreist. China hat zwar im vergangenen Monat die Liste der nicht für ausländische Direktinvestitionen in Frage kommenden Sektoren verkürzt, bleibt diesbezüglich aber weiterhin besonders restriktiv und selektiv. Zudem scheint die „Made in China 2025“-Politik, der Präsident Xi eine hohe Priorität beimisst, beiden Seiten des politischen Establishments in den USA die Grenzen des „konstruktiven Engagements“ und die von China ausgehenden Herausforderungen eindrücklich vor Augen zu führen.
Trevor Holder – Portfoliomanager. Newton, ein Unternehmen der BNY Mellon-Gruppe
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